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des Tibeter Vereins
Ngari Korsum Schweiz
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Reinigungskora
"Keep Clean Mt. Kailash"
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■ Umweltschutz in der Kailashregion, Westtibet Der jährliche Touristen- und Pilgerstrom, aber auch das lokale Wachstum verursachen grosse Umweltverschmutzungen, welche Gegenmassnahmen verlangen. Die Verantwortlichen der Kailashprojekte haben in den vergangenen Jahren viele Umweltschutzmassnahmen in die Wege geleitet. Dazu gehören die Aufklärung der Bevölkerung, die Abfallentsorgung, die Errichtung einer Entsorgungsinfrastruktur und die Säuberung der Korawege vom Zivilisationsmüll „Keep Clean Mt. Kailash". Langfristig ist anzustreben, dass diese Region zu einer „Kailash-Schutzzone" mit besonderen Vorschriften erklärt wird. ■ Reinigungskora "Keep Clean Mt. Kailash" Die Studierenden unserer Medizinschule wurden gezielt über die Auswirkung der Umweltverschmutzung aufgeklärt und auf die bevorstehende Reinigungs-Kora vorbereitet. Neben des theoretischen Unterrichts mussten sie ihre gelben Säcke für die Müllsammlung mit „Keep Clean Mt. Kailash" in drei Sprachen beschriften. An dieser Aktion beteiligten sich alle Studentinnen, Studenten und Lehrpersonen. Gesamthaft wurden rund 600 kg Zivilisationsmüll nach Darchen gebracht, welchen wir später in der Abfalldeponie entsorgten. Es war ausser Zweifel eine sehr verdienstvolle Kora, persönlich und für das Gemeinwohl. ■ Würdigung unseres Umweltschutzbeitrages Nach
dem letztjährigen Pilgerstrom zum Kailash sind sowohl in Darchen als auch um den
Kora-weg grosse Mengen von Abfall zu finden. Einzig das Areal des Kailashinstituts
für traditionelle tibetische Medizin in Darchen ist peinlich sauber. Diese Säuberung
wurde nicht extra wegen unseres Besuchs vorgenommen. Dies beweist eine hohe Delegation
des Departements für auswärtige Angelegenheiten
der TAR, welche im April 2003 ohne Anmeldung touristische Einrichtungen
und Auslandprojekte in Westtibet inspizierte. Die Delegation war von unserem sauberen
Areal hoch beeindruckt. Sie würdigte unseren Einsatz für die Gesundung der Umwelt
und Bevölkerung in einer ausserordentlichen Sitzung der Westtibetischen Regierung
in Senge Khabab.
■ Gegenwärtige Lage Westtibet war über Jahrhunderte hinweg von einer Pilger- und Nomadenbevölkerung geprägt. Strassen gab es keine. Als Transportmittel für Mensch und Ware dienten Yak und Pferd. Nahrungsmittel bestanden aus natürlichen Rohstoffen, deren Bestandteile sich schnell und leicht zersetzten. Neuzeitliche Konsumgüter mit künstlichen Verpackungsmaterialien waren unbekannt. Die Menschen lebten in eine Symbiose, im Einklang mit der Natur. Heute gelangen mit den ausgebauten Verbindungsstrassen und den erleichterten Reisebedingungen immer mehr Touristen, Pilger und Händler in die Kailashregion. Mit dem zunehmenden Menschenstrom gelangen aber auch mehr und schneller Zivilisationsgüter, Abfälle und Fäkalien in die Gegend, welche dringend umweltgerecht entsorgt werden müssen. Mit diesem Hintergrund zeichnen sich Umweltverschmutzung und Umweltsituation in der Kailashregion als ein sehr komplexes und von vielen Faktoren geprägtes Problemfeld, das eine durchdachte und pragmatische Herangehensweise erfordert, aus. Geduld, Durchsetzungsvermögen und ein dauerhaftes Engagement sind nötig, um in den verschiedenen Bereichen langfristige Verbesserungen zu erzielen. Dabei muss es in erster Linie darum gehen, bei der einheimischen Bevölkerung selber ein Umweitbewusstsein und eine Eigenverantwortung zu wecken, damit sie in den aktuellen Massnahmen nicht nur einen Dienst am Touristen sieht, sondern einen unerlässlichen Beitrag für das eigene Wohlergehen und zur Erhaltung des natürlichen Umfeldes. Da die Hauptverursacher des Umweltverschmutzungs- und Abfallproblems selten direkt zur Verantwortung gezogen werden können -Händler, Pilger, Touristen kommen und gehen - obliegt die Suche nach Lösungen den ortsansässigen Tibetern. ■ Federführung und Zielsetzungen Das "Tibetan Medical und Astro Institute Mt. Kailash" möchte für die Umweltschutzmassnahmen in der Kailashregion eine wegweisende Rolle übernehmen. Im Jahre 1996 haben die Projektverantwortlichen eine Umweltstudie an die Eidg. Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (EAWAG) vergeben. Darin sind die Umweltprobleme dokumentiert und Lösungsvorschläge und Zielsetzungen erarbeitet. Die Thematisierung der Umweltprobleme in der Kailashregion soll ein ökologisches Bewusstsein bei der einheimischen Lokal- und Nomadenbevölkerung wecken und den fremden Besucher zu einem umweltgerechten Verhalten anregen. Für die Umsetzung dieser Ziele sind folgende Massnahmen nötig: Erstens eine umfassende Informations- und Aufklärungskampagne, zweitens die Errichtung einer Entsorgungsinfrastruktur für verschiedene Abfälle, drittens die Organisation eines effizienten Unterhalts und Kontrolldienstes und viertens die Bereitstellung finanzieller Mittel. In den vergangenen Jahren konnten durch zahlreiche individuelle Anstrengungen bereits einige Ideen umgesetzt und bedeutende Anfangserfolge erzielt werden. Dem Versuch zur Lösung des vielschichtigen Problemfeldes im Umkreis von Darchen kommt dabei eine besondere Rolle zu. Darchen ist wegen seiner Lage als Ausgangspunkt für die rituelle Umwanderung des Berges Kailash und des grossen Wachstums besonders gefährdet. ■ Konkrete Massnahmen und Aktionen o 1996 Kailash-Umweltstudie durch die EAWAG, Abteilung Siedlungshygiene in Entwicklungsländern o 1998 "Keep Clean Mt. Kailash" jährliche Müllsammlung durch die Schüler der Medizinschule o 1999 Errichtung von sechs öffentlichen Toiletten und Abfallhäuschen im Dorf Darchen o 1999 Mit unserer Hilfe bauten die Klöster um den Kailash und den See Latrinen und Abfallhäuschen o 2000 Erste Umweltschutz-Konferenz in der Kailashregion mit Behördenvertretung und Dorfvorstehern o Versuchs-Pflanzung von Weidenstecklingen im Schulareal mit Nachahmungseffekt o 2001 Hauser-Exkursionen in München unterstützen die Kailash-Umweltprojekte langfristig o 2002 Gründung einer 8 köpfigen Arbeitsgruppe für den Umweltschutz in der Kailashregion ■ Effizienz und Hoffnungen Noch ist es nicht zu spät, um Massnahmen zum Schutze der Natur in der Kailashregion zu ergreifen. Eine langfristige Effektivität kann jedoch nur in Zusammenarbeit mit den Lokalbehörden, den Klöstern und der einheimischen Bevölkerung gewährleistet werden. Unsere Hoffnung ist, dass die gesamte Region des Berges Kailash und der beiden Seen in Zukunft zu einer Schutzzone erklärt wird, wie es solche bereits heute in anderen Himalayastaaten gibt. Für den Umweltschutz brauchen wir die Liebe zur Natur, den Pioniergeist und die finanziellen Mittel. Wir freuen uns auf ihre spontane Unterstützung. |
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Tibetan Medical
and Astro Institute Mt. Kailash
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