Das Fundament
der Kailashprojekte ist die Schule für traditionelle tibetische Medizin und Astrologie,
bekannt als "Tibetan
Medical and Astro School Mt. Kailash".
Der Schule sind weitere
Betriebe wie die Kailashklinik
(seit1997), die Ngari International Library (seit1999) und die Tibetan Medical
Factory (seit 2000), angegliedert. Dieses Zentrum
für tibetische Medizin, das "Tibetan Medical and Astro Institute Mt.Kailash"
setzt sich umfassend für Bildung, Gesundheit und Umweltschutz ein.
Am 12. Juli 1995 wurde
unsere Medizinschule in Darchen (4700 m über Meer) feierlich eröffnet, und die
Inbetriebnahme erfolgte mit 40 Studentinnen und Studenten. Für ihre umfassende
Betreuung standen vier Lehrer, ein Verwalter, zwei Köche und zwei weitere Mitarbeiter
zur Verfügung. Neben den klassischen Fächern der tibetischen Medizin und Astrologie
erhalten die Studierenden auch Kurse in der Gesundheitserziehung, der Hygiene
und Ernährung. Während der Ausbildung wird grosses Gewicht auf den Erhalt der
traditionellen Werte sowie der Pflege der tibetischen Schrift und Sprache gelegt.
Der erste Klassenzug der tibetischen Medizinschule hat seine sechsjährige Ausbildung
im Sommer 2001 erfolgreich abgeschlossen. 35 Studierende haben, das Abschlussexamen
bestanden und erhielten vom Departement für Gesundheit der Ngari Präfektur ihre
Diplome. Nach Abschluss Ihrer Ausbildung gehen die Absolventen in ihre Heimatdörfer
zurück und stellen dort die medizinische Grundversorgung in den ländlichen Gebieten
sicher. Rund 90% aller Absolventen arbeiten heute als Menpa" in ihren
Heimatdörfern oder bei
Nomaden. Sechs Schulabgänger
fanden Arbeit in der Kailashklinik.
Ein weiterer Klassenzug
von studierenden aus ganz Westtibet, mit 20 Studentinnen und 30 Studenten im Alter
vom 14-20 Jahren, wird ihr Medizinstudium im Mai 2003 in Darchen aufnehmen.

Was
machen unsere Schulabgänger?
Letztes Jahr haben wir berichtet, dass 90% aller Absolventen der tibetischen Medizinschule
in Darchen als "Menpa" ihren Arztberuf ausüben. Dieses Bild hat
sich nicht wesentlich verändert. Unsere Untersuchung vor Ort hat ergeben,
dass heute acht Ärzte in staatlichen Gesundheitseinrichtungen Arbeit gefunden
haben. Weitere vier Ärzte sind in der Kailashklinik angestellt. Die zehn
besten Absolventen unserer Medizinschule in Darchen haben sich auf die Aufnahmeprüfung
an die Hochschule für tibetische Medizin in Lhasa vorbereitet. Diese Studenten
hatten im Mai dieses Jahres die lange Reise nach Lhasa angetreten, wurden jedoch
wegen der SARS-Problematik nicht mehr zur Prüfung zugelassen. Als neuer Termin
findet 15. November 2003 die Aufnahmeprüfung für diese 10 Kadidaten
in Lhasa statt. Wir sind auf die Resultate sehr gespannt! Das Tibetan Medical
Centre in Senge Khabab hat allen im Beruf tätigen Ärzten einen dreimonatigen
Wiederholungskurs offeriert, wo die Teilnehmer ihre theoretischen und praktischen
Kenntnisse vertiefen und in der Behandlung von stationären Patienten Erfahrungen
sammeln können. Rund 60% der Schulabsolventen haben den Wiederholungskurs
besucht. Alle Kursteilnehmer wurden danach mit Medikamenten zur Weiterführung
ihrer Praxis versorgt.
Schulbetrieb
und Leben im Internat
Dieses Jahr waren die Studentinnen und Studenten mit der Basisausbildung von Lesen
und Schreiben und der Charakterschulung wie Moral und Ethik beschäftigt.
Der Schulbetrieb und das Leben im Internat ist klar geregelt. Für die Einhaltung
des Stundenplanes und der Hausordnung ist der Klassenchef und diensthabende Lehrer
zuständig. Sind die Studenten nicht beim Essen, nicht in der Nachtruhe oder
im Unterricht, haben sie sogenanntes Selbststudium. Sie müssen das gelbe
Buch "Gyüshi", das Wissen vom Heilen, auswendig lernen. Die Umsetzung
dieses immensen Wissens wird in den folgenden Schuljahren theoretisch und praktisch
erprobt.
Die Studierenden wohnen im zwei bis sechs Bettzimmern und werden direkt von der
Schulküche verpflegt. Das Essen wird gemeinsam in der Schulkantine eingenommen.
Im Winter haben die Studenten die Möglichkeit in den Zimmern einen kleinen
Yakdungofen aufzuheizen. Ausserdem können sie Buttertee und kleine Mahlzeiten
selber zubereiten. Zur Zeit sind die Schlafräume, das Klassenzimmer und das
Schulareal überaus sauber.
Unsere Erfahrungen in
all den Jahren haben gezeigt, dass Schüler, welche eine einmalige Chance auf Ausbildung
erhalten, in der Regel für ihr Studium sehr hart arbeiten, um überdurchschnittliche
Leistungen zu erzielen.
Projektfinanzierung
Die jährlichen Betriebskosten
der Schule, für den Unterhalt der Liegenschaft, Personallöhne und Ernährung, betragen
rund Sfr. 50000.-- Um die langfristige Finanzierung der Schule zu garantieren,
sind wir auf die Unterstützung unserer Tibetfreunde sehr angewiesen. Ganz herzlichen
Dank für Ihre spontane Spende.